Mittwoch, 4. April 2007

Geschwistereifersucht

Regelmässig erreichen mich Mails von Eltern, die nicht mehr weiter wissen. Oft sind es die ältesten Kinder, die sehr unter Eifersucht leiden.
Die Familienharmonie ist getrübt, die Konflikte zermürben den Alltag und lassen selbst die Nervenstärksten an ihr Grenzen kommen.

Eifersucht ist nicht normal! Eifersucht frisst Kinderseelen auf. Wer selbst als Kind darunter gelitten hat, weiss um dieses Leid. Oft tragen wir es als Erwachsene noch mit uns herum und manchmal bricht es spätestens bei Erbschaftsstreitigkeiten wieder in seiner vollen Blüte durch.
Der Mensch leidet. Es tut weh. Nein, Eifersucht ist nicht normal.
Durchaus ist man „mal“ Eifersüchtig. Es ist nicht zu vermeiden, dass Kinder sich mit ihren Geschwistern streiten, auch um die Gunst der Eltern. Sind diese Konflikte aber an der Tagesordnung, überschreiten sie ein normales Mass und bedürfen einer Überdenkung.
Natürliche Rivalität ja, Eifersucht nein.

Kinder haben das Grundbedürfnis geliebt zu werden.
Die einzige wirkliche Lösung liegt bei uns Eltern.
Kinder haben einen ewigen Kampf um die Liebe ihrer Eltern.
"Liebe teilen" verstehen sie nicht.

Eine grosse Hilfe ist es, wenn sich Eltern zusammen setzen und mal genauer „hin“- schauen, wann sie in ihrer Kindheit eifersüchtig waren. Welche Sprüche und Gesten haben verletzt. Oft wird dann bewusst, dass man unbemerkt, die gleichen Auslöser benutzt hat. Meist hilft diese Erkenntnis am allermeisten.

Eifersucht bedeutet, dass sich das Kind weniger geliebt fühlt als das Andere. Es hat eigentlich kein Problem mit dem Geschwister, sondern es zweifelt daran, dass es von seinen Eltern voll und ganz geliebt wird.

Die Autorinnen, Adele Faber und Elaine Mazlish konnten dies in ihrem liebvollen Buch,
"Hilfe, meine Kinder streiten", sehr einfühlsam vermitteln. Anhand vieler Beispiele ist es eine schnell gelesene Bereicherung, die ich allen Eltern von Geschwistern, wärmstens empfehlen kann!
Besonderheit: Kein ISBN. Das Buch kann via LLL oder
www.spielgruppe.ch/p497.html in der Schweiz bezogen werden.
Auf meiner Website finden Sie eine erweiterte Literaturliste, mit Kurzbeschreibung, zur Thematik.

http://www.elterncoach.ch/pdf/Geschwistereifersuchtweb.pdf

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich finde, das hast Du sehr schön und eindrücklich geschrieben!

Liebs Grüessli

Rachel (& die 5 Mädels ;o))